Defizit
Lebenswille
und Lebensfreude hinaus geschrien,
gegen Gleichmut angekämpft,
Eingerichtetes vorgefunden.
Irr geword'ne Welt im Fieber zuckend.
Infragestellen wird nicht gern
gesehen.
Fundamente im Sumpf gegründet
Weisheit und Wahrheit genannte Tempel
gar prunkvoll auf ihnen erbaut
und mit jedem Tiefersinken
kommt ein neues Stockwerk oben auf.
Glauben und Dogma den Fluß des
Wahnsinns speisend,
spülen hektisch gurgelnd Einsicht
fordernd,
mit gewählten Worten
übertönend weg
was überlegend, warnend oder
fragend
unverstanden oder unverständlich
sich entgegen stellt.
Unsicheres Flüstern oder
unwissendes Schreien
Entschlossene Bedachtsamkeit oder
enttäuschtes Toben
alles geht unter in diesem ach so
abgeklärten Strom,
wird mit Donnerknall gebrochen
fortgespült
oder freundlich umklammert unter sich
begraben.
Reden kann so viel bewegen,
wo Worte auf fruchtbaren Boden
treffen.
doch können sie nicht auch
verschwendet sein,
wie Regen auf einem Stein
auch keine Blumen wachsen lässt?
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Ist es falsch
auf unser Inneres zu hören
auf das was mit tiefster
Überzeugung,
unser Geist und Körper spricht,
nur weil gelehrte Menschen wissend
meinen,
es ganz anders erklären zu
müssen?
Was ist Norm
und Durchschnitt?
Was bedeutet davon abzuweichen?
Anders zu sein und trotzdem gut
eben nur mit anderen Stärken oder
Schwächen?
Ab wann ist Abweichung ein Defizit?
Wie kann
etwas auf einem Durchschnitt Fussendes
zum alleinigen Maßstab der
Bewertung werden,
statt immer wieder zu hinterfragen,
ob unser aller Weg noch richtig ist?
Ist dies nicht das eigentliche
Defizit?
Versteht jeder unter jedem Wort das
Gleiche,
oder verbindet jeder damit ein anderes
Bild,
können Fremder Worte wirklich uns
verletzen,
oder ist Schmerz nur unserem
Verständnis geschuldet,
dem was unser Inneres falsch damit
verbindet?
Viele Fragen stürmen da herein,
wenn man sich ihnen stellt.
Vielleicht wird man irgendwann
begreifen,
zum Unverstandensein gehören
mindestens Zwei!
Unverstandensein ist für alle ein
Defizit!
Ganz im Gegensatz zum Anderssein!
a.m.
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