Lyricon
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Wahrheit


Als Kind gelernt,
dass stets man sollte
die Wahrheit sagen,
doch was ist wahr?

Ist es wahr,
oder scheint es nur so?
Wie wird das
von wem entschieden?

Ist Entscheiden überhaupt
durch Dritte möglich,
oder ist immer das gerade wahr,
was von Jemand wahr genommen?

Wenn Wahrgenommenes stets
subjektiv verarbeitet wird,
auch individuell reflektierte Realität
unterschiedliche Wahrheit erzeugen dürfte.

Unterschiedliche Wahrheit -
bedeutet dies nicht Lügen,
wenn man sie Drittem wiedergibt,
der dies doch ganz anders sieht?

Anders sehen,
auch andere Wahrheit bedeuten kann,
doch woran soll man sich dann halten?
Ein Teufelskreis scheinbar.

Teufelskreise sind auch rund,
und die Linie ist geschlossen.
Gibt es also doch einen Punkt,
wo sich Wahrheiten berühren?


 




Möglicherweise Wahrheiten sich berühren,
wo Regeln und analoges Erleben,
gleichartige Erkenntnisbilder formen,
wo Kommunikation kompensierend wirkt.

Kommunikation kann kompensieren,
auf gar unterschiedlichen Wegen,
gleich einer Schlauchwaage nivellieren,
was anzugleichen lohnt.

Anzugleichen lohnt,
was verbindet und Leid vermeidet,
das Leben erleichtert,
Gemeinschaft erst ermöglicht.

Gemeinschaft einmal ermöglicht,
nicht zwangsläufig subjektive Wahrheit
dazu degradiert,
zur Lüge zu mutieren.

Zur Lüge erst mutiert,
was entgegen eigener Erkenntnis,
bewusst falsch wiedergegeben,
statt die eigene Wahrheit zu leben.

Die eigene Wahrheit leben,
sowie die der Anderen zu tolerieren,
möglicherweise also sein könnte,
der anzustrebende Königsweg?

 

a.m.





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Ersterstellung am 31.08.2010
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Nachdenken - Lyrik zu Begriffen und Handlungsweisen, über die es sich vielleicht einmal nachzudenken lohnen könnte.
a.m.


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