Lyricon
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Was bleibt?


Am Fluß er steht,
sein Fließen sieht,
gar stetig,
immerfort.
Was eben noch
so schön vor Augen,
schon kurz darauf
wieder verschwunden ist.

***

Die Kinderzeit,
das Spielen,
im Sandkasten erst,
im Kindergarten,
später dann,
auf grünen Wiesen,
lernen in der Schule,
Sport im Verein.

Die Jugendzeit
mit ihrer ersten Liebe,
aufregendes Entdecken
des eig'nen Ich,
Lebenskraft ohne Ende,
irgendwie verrückte Sehnsucht
nach dem Älterwerden,
erste Weichenstellung.

Erwachsensein,
so herbei gewünscht,
den Partner gefunden,
Kinder gezeugt,
Arbeit den Tag bestimmt,
um sich etwas zu schaffen,
noch etwas,
immer wieder noch etwas.


 




Sich verlieren
in immer neuen Zielen,
rastlos vorwärts drängen,
schaffen, schaffen,
nur nicht verweilen,
Status wird aufgebaut,
das Kind in ihm
verloren geht.

Zeit nicht stehen bleibt,
also weiter ohne Rast,
längst nicht mehr,
um Neues sich zu schaffen,
Erhalt fordert seinen Tribut.
Liebe und Erfüllung,
hinter vermeintlichen Pflichten
Stück für Stück verschwindet.

Arbeit schwerer fällt,
mit des Alters Gebrechen,
doch notwendig sie
jetzt scheinbar mehr denn je,
soll Standard nicht sinken.
Schaffend Status weiter fröhnen
oder sich entscheiden,
Weichen neu zu stellen?

***

Schwarzer Mann mit Sense,
vor ihn tritt,
schweigend auffordernd,
ins Boot zu steigen.
Dem letzten Blick
auf das strömende Wasser,
eine stumme Frage folgt:
Was bleibt?



a.m.






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Erstentwurf am: 06.08.2010 Weiterblättern >>>

Im Wirbel des Lebens  - Lyrik und Lieder, die der Alltag schrieb
a.m.


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