Stets zum Oktoberbeginn | Liedbandmanuskript - Es geht voran ... oder ... Alles kommt wieder | Lyricon!
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Stets zum Oktoberbeginn

Stets zum Oktoberbeginn, _ Fanfahren des Einheitsbrei,
hilflos hör ich ihren Klang _ und ich denk', wie es begann.

Stets zum Oktoberbeginn, _ überkommt mich stiller Blues,
hilflos hör ich seinen Klang _ und ich denk', wer alles ging.

Es ist Zeit Bilanz zu zieh'n, _ hoffend, dass trotz alledem,
wir an jenen Montagen _ damals das Richt'ge getan.



Stummer Zug vorm Metropol,
Generation Vierzig Plus,
„Wir wollen unsere Kinder
nicht verlieren, sie wiederseh'n.“
Textzeilen auf Plakaten,
manche ich zu spät verstand.
Nur wenige Wochen später,
die Republik feierte,
war auch ich im stummen Zug,
an jenem ersten Montag,
nachdem blinde Staatsgarde
wild die Knüppel sprechen lies.
Da waren wir noch wenig,
die Angst unser Begleiter,
ohne große Parolen,
die kamen erst viel später.
Ich hofft' noch auf Reformen,
Öffnung ohne Aufgabe,
denn ich wollte nicht verlier'n,
die Freunde meiner Jugendzeit.

Der Zug aus gold'nem Prag war
nach Westen abgefahren,
mit ihm die ersten Freunde,
als plötzlich Montags Massen 
auf unsere Straßen gingen,
Forderung nach Reformen
im lauten Ruf nach Anschluß
viel zu schnell unhörbar unterging.
Auf dem Dachfirst standen wir,
im Anzug, Sekt in der Hand,
sahen auf das Feuerwerk,
in der Nacht des Einheitstag's.
Goldene Zeiten kamen,
Zehntausende entlassen,
auf- und ausgeräumt das Land,
für eine D-Mark wurd' veramscht.
neubesetzt mit Westimporten,
alle Führungsetagen,
die Freunde gingen schneller,
als ich Abschied nehmen konnt'.
  
Wir waren eine Clique _ eingeschworen aufeinander,
lange Haare und geflickte Jeans, _ hörten Rock und feierten,
die letzten wilden Jahre, _ der Rocker- und Punkerzeit.
Heute lebt kaum noch einer, _ hier in dieser schönen Stadt,
Mauritius, Bayern, Hessen _ und auch Baden-Würtenberg,
überall hin seid ihr verstreut, _ Wind des Neuen hat fort getrieb'n,
und auch ich bin kaum noch hier, _ sondern fern in Österreich.
Stets zum Oktoberbeginn, _ Fanfahren des Einheitsbrei,
hilflos hör ich ihren Klang _ und ich denk', wie es begann.


 












Das Land hat sich verändert,
die Straßen wurden besser,
manches ging ein Schritt nach vorn,
wie and'res einen zurück.
„Geiz ist Geil“ hat abgelöst,
was man mit Anderen teilte,
Freiheit hat Sieg errungen,
wir haben jetzt Demokratie.
Reisen kann heute jeder,
wenn er das Geld hierfür hat.
Sagen kann man nun alles,
meistens völlig ungestraft.
Etwas bewegen, sollte man,
vielleicht nicht wirklich wollen,
der Lohn dafür ist bestenfalls,
sich langsam müd' zu laufen.
So mancher Slogan heute,
der großen Volksparteien,
erinnert „beruhigend“,
an Parolen alter Zeit.

Große Chancen bergen oft
auch sehr große Risiken,
die Welt hat sich geteilt in
Gewinner und Verlierer,
die Einen haben's geschafft,
Andere blieben zurück.
Blühende Landschaften gibt’s,
seitdem die Schlote schweigen,
selbst in meinem Garten blüht's,
auch wenn ich es kaum noch seh'.
Materiell geht's uns besser,
Neid hat Mangel abgelöst.
Immer Anfang Oktober
denke ich darüber nach,
was wir wirklich wollten und
was wir dann daraus gemacht.
Hab' nicht wirklich Grund zu Klagen,
doch nach Feiern ist mir nicht,
zu Viele sind gegangen,
und schließlich bin es auch ich.

Wir waren eine Clique _ eingeschworen aufeinander,
lange Haare und geflickte Jeans, _ hörten Rock und feierten,
die letzten wilden Jahre, _ der Rocker- und Punkerzeit.
Heute lebt kaum noch einer, _ hier in dieser schönen Stadt,
Mauritius, Bayern, Hessen _ und auch Baden-Würtenberg,
überall hin seid ihr verstreut, _ Wind des Neuen hat fort getrieb'n,
und auch ich bin kaum noch hier, _ sondern fern in Österreich.
Stets zum Oktoberbeginn, _ Fanfahren des Einheitsbrei,
hilflos hör ich ihren Klang _ und ich denk', wie es begann.


Stets zum Oktoberbeginn, _ Fanfahren des Einheitsbrei,
hilflos hör ich ihren Klang _ und ich denk', wie es begann.
Stets zum Oktoberbeginn, _ überkommt mich stiller Blues,
hilflos hör ich seinen Klang _ und ich denk', wer alles ging.
Es ist Zeit Bilanz zu zieh'n, _ hoffend, dass trotz alledem,
wir an jenen Montagen _ damals das Richt'ge getan.

dass wir das Richt'ge getan.


a.m.





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Erstentwurf am: 01. und 02.10.2011 Weiterblättern >>>

Es geht voran ... oder ... Alles kommt wieder  - Liedband mit politisch-ironischen & sozial-kritischen Liedern
a.m.