Es gibt so Tage
Es gibt so
Tage,
da scheint alles unwirklich zu sein,
ein schöner Traum
oder auch Albtraum
je nachdem,
wie man sich fühlt.
Eben noch daheim
gemeinsam am Frühstückstisch
gesessen,
das Lachen der Kinder gehört,
die doch schon Erwachsen sind,
das Katzenschnurren auf dem Schoss,
des Hundes Bellen im Foyer.
Hinab ins eigene Büro gegangen,
die letzten Unterlagen geordnet,
ein paar Mails versandt,
mit Kunden telefoniert,
das Notebook abgestöpselt,
es in das Auto getragen.
Adrenalin sich in die Bresche warf,
Dopaminchens Aufgabe zu realisieren,
Zeit im Bewusstsein verkürzt.
Im Sonnenschein zu Hause losgefahren,
sechshundert Kilometer später
im Regen woanders wieder aufgewacht.
Schon wieder ein Schreibtisch,
auch voll von Arbeit,
aber im Blockhaus auf dem Berg.
Zum Kaffee und zum Reden da,
die Grüne Seele des Hotelkomplex,
genau wie noch vor wenigen Tagen.
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Lachen mit
Freunden,
Besprechen mit Kollegen,
die Sachen ausgepackt,
im Backofen bruzelt eine Forelle,
Rechner hat sich wieder mit der Welt
verbunden,
im Fenster Kerzen brennen.
Am Abend dann allein,
Zeit bei einem Obstler nach zu sinnen,
an Vergangenes sich zu erinnern.
Parallel zwei schöne Filme
laufen,
vor geschlossenen Augen,
jedoch nur ein Akteur in Beiden
spielt.
Ein Lächeln auf dem Gesicht,
beim Blick auf die Bilderwand.
Blauer Rauch die Fotos leicht
verdeckt,
zu abrupten Filmwechseln animiert,
wie im Fernseher das Umschalten
durch die lästigen Werbepausen.
Noch ein paar Telefonate,
dann fordert die Müdigkeit ihr
Recht.
So geht solch ein Tag zu Ende,
diesmal froh gelaunt.
Morgen wird wohl aktueller Film
dominieren,
bis der Andere wieder auf dem
Spielplan steht.
a.m.
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