Regentag
Auf weichem
Sofa ausgestreckt,
die Beine hochgelegt,
heißer Kaffee weckt auf die
Lebensgeister,
lauter Sound lässt meine
Füße wippen.
Auf weichem Sofa ausgestreckt,
mit Decke zugedeckt,
ausgekühlter Raum ist von Rauch
geschwängert,
graublaue Ringe schweben durch die
Luft.
Auf weichem Sofa ausgestreckt,
die Gedanken kreisen,
Bilder der vergangenen Wochen vor'm
Auge,
im Kopf spielt die Kapelle einen
Blues.
Und draußen fällt der
Regen,
graues Wolkenmeer,
und draußen fällt der
Regen,
das Tal im Nebel,
und draußen fällt der
Regen,
schon den ganzen Tag.
Voller Arbeitstisch vor mir,
der Bildschirm flimmert auf,
an den Wänden hängen Bilder
schöner Zeit,
immer wieder sehe ich zu ihnen hin.
Voller Arbeitstisch vor mir,
die Kerzen brennen hell,
ein Blumenstrauß getrocknet in
einem Rahmen,
kurz huscht ein Lächeln über
mein Gesicht.
Voller Arbeitstisch vor mir,
Telefon ständig schrillt,
Augen bleiben an der Staffelei
hängen,
noch immer unvollendet das
Gemälde.
Und draußen fällt der
Regen,
graues Wolkenmeer,
und draußen fällt der
Regen,
das Tal im Nebel,
und draußen fällt der
Regen,
schon den ganzen Tag.
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Träge fließt die Zeit
dahin,
der Geist schweift stetig ab,
in trock'ner Vase steht ein
Tollkirschenzweig,
gepflückt in glühend
heißen Sommertagen.
Träge fließt die Zeit
dahin,
ich reiß die Fenster auf,
die Lautsprecher drohen dröhnend
zu zerplatzen,
der frische Wind löscht meine
Kerzen aus.
Träge fließt die Zeit
dahin,
ich greif meine Jacke,
vor der Hütte schlägt mir
Regen kalt entgegen,
weckt mich auf aus meiner Melancholie.
Und draußen fällt der
Regen,
graues Wolkenmeer,
und draußen fällt der
Regen,
das Tal im Nebel,
und draußen fällt der
Regen,
schon den ganzen Tag.
a.m.
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