Lyricon
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Gipfelsturm und Abwärtssteigen


Der Tag hat recht gut angefangen,
gleichmäßig nieselte der Regen.
Kaffeeduft im Raum,
die Brötchen waren ausgegangen.
Ein Lächeln begrüßte mich im Spiegel,
im Radio sprachen sie von der nächsten Wirtschaftskrise.
Wohlriechend eingeseift die Dusche aufgedreht,
eiskaltes Wasser lies fast das Herz stehen bleiben.

Ist das Glas halb voll,
oder ist es halb leer?

Die Musik lädt ein zur Partnerwahl.

Höhenflüge und Katastrophen,

munter tanzen sie im wilden Reigen.

Wer die Gipfel stürmt,

muss irgendwann auch wieder abwärts steigen.



Die Hütte vom Vortag frisch geputzt,
auf glattem Boden bin ich ausgerutscht.
Wohlgeordnet liegen meine Pläne,
der Wind weht wüst sie durcheinander.
Tatendurstig vor die Tür getreten,
meine Sandalen versinken im Schlamm.
Ein Lied auf meinen Lippen,
es wird von des Baggers Hammer übertönt.

Ist das Glas halb voll,
oder ist es halb leer?

Die Musik lädt ein zur Partnerwahl.

Höhenflüge und Katastrophen,

munter tanzen sie im wilden Reigen.

Wer die Gipfel stürmt,

muss irgendwann auch wieder abwärts steigen.



Gut gelaunt bestieg ich das Auto,
die Tankanzeige blinkte gelb.
Leckere Sachen häuften sich im Einkaufswagen,
an fehlendes Gefrierfach habe ich leider nicht gedacht.
Halb zehn die Brötchen aufgebacken,
der Kaffee war jedoch schon kalt.
Die Arbeiter legten sich mächtig ins Zeug,
aus dem Telefon kam nur Kritik.

Ist das Glas halb voll,
oder ist es halb leer?

Die Musik lädt ein zur Partnerwahl.

Höhenflüge und Katastrophen,

munter tanzen sie im wilden Reigen.

Wer die Gipfel stürmt,

muss irgendwann auch wieder abwärts steigen.


 




Rockhymnen luden zum Träumen ein,
ich schrieb zornig eine Mail.
Vor dem Fenster speisten lustig die Finken,
am Telefon wechselten die Worte heftig.
Fühlte mich befreit nach versöhnendem Gesprächsausklang,
in die Arbeit habe ich nicht wieder richtig herein gefunden.
Genussvoll rauchte ich meine Pfeife,
der Tabak ist schon wieder aufgebraucht.
 
Ist das Glas halb voll,
oder ist es halb leer?
Die Musik lädt ein zur Partnerwahl.
Höhenflüge und Katastrophen,
munter tanzen sie im wilden Reigen.
Wer die Gipfel stürmt,
muss irgendwann auch wieder abwärts steigen.


Am Abend zündete ich Kerzen an,
keiner sieht sie außer mir.
Absolute Ruhe ist jetzt auf dem Berg,
die Sterne sind hinter Wolken verborgen.
Kleiner Spaziergang durch die Nacht,
der kalte Regen durchnässt mein Hemd.
Schon ruft das weiche warme Bettchen,
doch schlafen werde ich allein.

Ist das Glas halb voll,
oder ist es halb leer?
Die Musik lädt ein zur Partnerwahl.
Höhenflüge und Katastrophen,
munter tanzen sie im wilden Reigen.
Wer die Gipfel stürmt,
muss irgendwann auch wieder abwärts steigen.



Am Fuße eines Berges tönt es noch:
Oh wie schön ist doch der Gipfel.
Ist der Berg jedoch erst einmal bestiegen,
die Freude sich auf den Anblick der Täler richtet.
An kalten Tagen wird der Sommer herbei gesehnt,
in glühender Sonne Abkühlung sich gewünscht.
Sind nicht alle Augenblicke viel zu kostbar,
um sich ständig nach zukünftigen zu sehnen?

Mein Glas ist halb voll,
ist dein's etwa halb leer?
Die Musik spielt das Lied des Lebens.
Auf und ab der Emotionen,
was wäre ich ohne den wilden Reigen?
Zu dem Gipfelsturm,
gehört halt auch das wieder abwärts Steigen.



a.m.





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Erstentwurf am: 08.09.2011 Weiterblättern >>>

Gipfelstürme und Bergfrieden  - Lyrik und Lieder aus dem Bergland Niederösterreichs
a.m.


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