Lyricon
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Absturztag


Zu hoch gestiegen,
dem Adler über Ötschers Gipfeln folgend,
zu schnell gelaufen,
ehrgeizig gesteckten Zielen nachgejagd,
zu heiß und wild gefühlt,
seit schöne Blume in der Hand gehalten,
zu viel gewollt,
in großer Euphorie.

Gewaltig die Gipfel,
mit aller Kraft ging es hinauf.
Die Zeit verrannte,
trotz den Versuchen sie festzuhalten.
Gefühle Purzelbäume schlugen,
Seele aufleben lassend.
Schranken der Vernunft,
von Bauchgefühl zur Seite geschoben wurden.

Heiße Tage,
dann wieder empfindlich kühl.
Haut in glühender Sonne braun gebrannt,
und von starken Regen getränkt,
brennendes Herz
im Wechsel mit Gänsehaut
viel erlebt,
doch scheinbar nichts haltend könnend.

Dann der Morgen,
absolute Stille rings umher,
Tatkraft unbändig im Inneren fühlend,
zu stark um etwas zu beginnen,
Motivation zum Schaffen,
zu wild um in Taten zu münden,
Raserei im Kopf,
nur von der des Bauches übertönt.

Zu spät die Pfeife angezündet,
welche Ruhe bringen könnt,
zu spät den Willen bemüht,
der allein der Gedanken Sturm kann zwingen,
zu lange den Gefühlen freien Lauf gelassen,
einmal freigesetzt nicht mehr einfangbar,
zu spät das Feuer eingedämmt,
das zu heftig nun brennt.

 




Gedanken versinken im Chaos,
Einsamkeit und Sehnen,
Arbeit keine Linderung verschafft,
wirbelnder Geist lässt sich nicht zähmen.
Im Magen toben Stürme,
Gefühle tanzen wilden Tanz,
Hitze brennt auf der Haut,
abgelöst von plötzlichem Frieren.

Wunsch sich hinzulegen,
Unruhe treibt sofort wieder hoch,
totaler Absturz im Inneren,
Außen nicht zu sehen,
gut verborgen hinter fröhlicher Fassade
die doch niemand sehen kann.
Keine Stimme ist zu hören
doch alles im Inneren schreit.

Ein Gewitter geht hernieder,
Sturzbäche durch die Landschaft schießen,
gefesselt an die Hütte,
zum Liegen angehalten,
gleichmäßiges Regenrauschen
Schlaf endlich zum Sieg verhilft,
Ruhe für einige Stunden,
nun doch noch Oberhand gewinnt.

Morgen wird ein neuer Tag
wieder nach Taten drängen,
werden neue Gipfel rufen,
neue Ziele locken,
die Gefühle wieder tanzen,
Euphorie vorwärts treiben,
die Seele wieder zum Himmel fliegen,
während die Sonne scheint.

Zwar wird es im Inneren
auch morgen noch immer toben,
Gedanken im Kopf wie Stürme wirbeln,
Gefühle im Magen Achterbahn fahren,
doch niemand wird davon etwas ahnen,
denn zu sehen ist es nicht,
sicher verborgen hinter emsigen Agieren,
Scherzen und Lachen mit den Anderen rings herum.

a.m.





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Erstentwurf am: 14.08.2011 Weiterblättern >>>

Gipfelstürme und Bergfrieden  - Lyrik und Lieder aus dem Bergland Niederösterreichs
a.m.


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