Am Berg, umringt von
Wäldern,
wohn' ich schon geraume Zeit,
in jener kleinen Hütte.
Und jeden Morgen werd' ich,
wenn die Sonne sich erhebt,
statt von Hahnes keckem Schrei
sanft vom Radiowecker
aus dem Schlaf geholt.
Endlich kann ich wieder früh
die Laufschuhe anziehen
und mit dem Walkmann am Ohr,
zum Gipfel hinauf laufen -
egal ob es g'rad regnet,
Nebel über den Weg kriecht,
oder die Morgensonne
den Tau bereits schwinden lässt.
Die Alm am Fuß des Gipfels
ist ein buntes Blütenmeer.
Der Blick streift paar Gehöfte,
tief unten in den Tälern,
fern leuchten weiße Gipfel,
grüne Wipfel ringsumher.
Ich atme die klare Luft
und lass die Stille wirken.
Dann geht es wieder abwärts -
ein Schlemmerfrühstück wartet,
meist Draußen eingenommen.
Stets zwingt's mich zur Entscheidung,
was von den leck'ren Dingen
ich nicht auch noch probier,
will ich nicht vor Vergnügen
aufgeh'n, wie ein Hefeklos.
|
Dann ruft
mich meine Arbeit
und ich stürz' mich ins Schaffen,
hier am Berg in der Natur,
fernab der hektischen Welt.
Warum vermisse ich hier,
außer der Familie nichts
von dem, was mir doch immer
so unbedingt wichtig schien?
Zu später Stund' leg ich dann
den Stift endlich zur Seite
und zünd' vor meiner Hütte,
mir ein kleines Feuer an.
Leg' mich auf die alte Bank,
über mir der Stern'nhimmel,
lausch' durch's Knistern der Feuers
dem fernen Käuzchenschreien.
Mein bisheriges Leben
scheint soweit weg gerückt ,
die Hektik meines Alltags
in unendlicher Ferne.
Manchmal keimt etwas Wehmut,
doch in dem Schein der Kerzen
Pfeife rauchend, hab ich hier
die inn're Ruh' gefunden.
Noch mal leben zu dürfen,
ohne die Ideale
uns'rer Wegwerf-Wohlstandwelt -
einfach nur so als ein Mensch,
geistige Entfaltung und
körperliches Wohlgefühl,
im Einklang mit der Natur,
den Frieden in mir spürend.
Ein geborgtes Glück auf Zeit.
Vielleicht ist's auch für immer.
Wer weiß das denn heute schon?
a.m.
|
