Zugvögel
müssen fliegen
Er schließt das
Manuskript,
in das er eben noch
die letzten Zeilen schrieb.
Sieht sich im Zimmer um,
ein letzter langer Blick,
bevor er löscht das Licht.
Zugvögel müssen fliegen,
_ wenn die Zeit gekommen ist.
Es ist der Ruf nach Freiheit _ der
in seinen Ohren dröhnt.
Es drängt ihn noch einmal los
_ den Träumen nach zu rennen,
ganz ohne Verpflichtungen, _ durch
diese Welt zu ziehen.
Zugvögel kann nichts halten,
_ wenn die Zeit gekommen ist.
*
Er tritt auf die Straße,
verschwindet in der Nacht,
ohne dass es jemand sieht.
Zu eng und vorbestimmt,
war es um ihn herum,
raubte ihm die Atemluft.
Zugvögel müssen fliegen,
_ wenn die Zeit gekommen ist.
Es ist der Ruf nach Menschsein _
der in seinen Ohren dröhnt.
Er will auf Zeit entfliehen _ der
Kälte und dem Kommerz,
Scheinmoral und Rollen, _ einfach
hinter sich lassen.
Zugvögel werden fliegen, _
wenn die Zeit gekommen ist.
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Viele Gipfel
hat er
seitdem schon erklommen,
auf seinem langen Weg.
Vor sich sieht er wieder,
die Lichter seiner Stadt,
er kehrt zurück nach Haus.
Zugvögel müssen fliegen,
_ wenn die Zeit gekommen ist.
Es ist der Ruf der Lieben _ der in
seinen Ohren dröhnt.
Er kommt zurück zu ihnen _
anders als er sie verließ,
hat nun endlich gefunden, _ wonach
er immer gesucht.
Zugvögel kehren zurück, _
wenn die Zeit gekommen ist.
a.m.
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