Sparen
Drei
Politiker nach einer Sitzung
in irgendeinem Parlament
sich in die Kneipe um die Ecke
zu einem Feierabendbier begaben.
Wie waren sie doch überrascht,
als dieses Mal die Kerzen fehlten,
die Tischdecken sonst sauber,
Hinweise auf vorherige Gäste
aufwiesen.
Auch die Bedienung,
bisher als recht flott bekannt,
schien doch recht stark dezimiert,
ließ lange auf sich warten.
Dann kam die Speisekarte,
doch mit ihrem Lesen,
auch gleich der nächste Schreck:
alle günstigen Speisen waren weg.
Selbst das Bier war deutlich teurer,
was die Herren dann doch sehr erbost,
worauf sie sofort,
den alten Wirt herbei zitierten.
Was er sich denn dabei denke,
das Niveau so zu reduzieren,
er würde doch auf diese Weise
sein Lokal ganz schnell ruinieren.
Der Wirt tat überrascht,
er habe sich doch nur lernend
von den Herren abgeguckt,
wie man auf schlechte Zeiten reagiere.
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Die Schulden
würden drücken,
Steuern und Nebenkosten
fräßen schneller letzte
Reserven auf,
als die Herren ihr Bier hinunter
spülten.
Die Politiker ihn nicht verstanden,
das Lokal recht schnell
verließen,
um woanders einzurücken,
dieser Wirt wird sie nie wieder sehen.
Am nächsten Morgen dann,
der Wirt seinen Fernseher
eingeschaltet,
Liveübertragung einer Sitzung
aus jenem Parlament.
Einer der drei Herren vom Vortage
an das Rednerpult da trat,
mit weit ausschweifender Rede
von schweren Zeiten sprach.
Man müsste Sparen hier und da,
neue und höhere Einnahmen
requirieren,
Personal und Sachkosten reduzieren,
Einschnitte im Lebensniveau seien
unvermeidbar.
Na so was aber auch,
denkt sich da der alte Wirt in seiner
Einfalt,
sie haben gestern wohl sehr viel
gelernt,
doch scheinbar leider nichts
begriffen.
a.m.
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