Der Narr
Der Narr
bekomme keine Schläge nicht,
bloß weil er die Wahrheit
spricht,
gesagt aus Blödelei
und scheinbarer Dummheit nebenbei.
Es lachen all die hohen klugen Leute,
schon früher und auch heute,
jedoch den kleinen Wicht,
verstehen sie vor lauter Klugheit
nicht.
Er macht sich lustig über diesen
erlauchten Kreis,
von dem doch keiner weiß,
zum eigentlichen Narren
werden die hier lachend harren.
So prallt vom Narr ab die Kritik,
nimmt er belustigt Hähme mit,
und amüsiert sich alle Zeiten
über diesen Reigen der
Eitelkeiten.
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Die Moral von
der Geschicht':
erhöh' dich über'n Narren
nicht!
Sonst wirst du ohne Gnade,
selbst zum Gespött des ersten
Grade.
Wenn der Worte Sinn sich nicht sofort
erschließt,
ihre Reihenfolge nicht zum Satze sich
ergießt,
nimm dir genügend Zeit zum Denken
und lass dich nicht vom Scheine
blenden.
Wie bei des Kaisers neue Kleider
so ist es auch beim Narren leider.
Man sieht gar selten auf den ersten
Blick
der Gedanken wahren Schick.
Der erste Vers mag wirre klingen
doch willst du Licht ins Dunkle
bringen,
lasse ruhig dich etwas auf Wirrnis
ein,
der Lohn könnte Erkenntnis sein.
a.m.
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