Lyricon
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Nachdenken
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Der Narr


Der Narr bekomme keine Schläge nicht,
bloß weil er die Wahrheit spricht,
gesagt aus Blödelei
und scheinbarer Dummheit nebenbei.
 
Es lachen all die hohen klugen Leute,
schon früher und auch heute,
jedoch den kleinen Wicht,
verstehen sie vor lauter Klugheit nicht.
 
Er macht sich lustig über diesen erlauchten Kreis,
von dem doch keiner weiß,
zum eigentlichen Narren
werden die hier lachend harren.

So prallt vom Narr ab die Kritik,
nimmt er belustigt Hähme mit,
und amüsiert sich alle Zeiten
über diesen Reigen der Eitelkeiten.
 




Die Moral von der Geschicht':
erhöh' dich über'n Narren nicht!
Sonst wirst du ohne Gnade,
selbst zum Gespött des ersten Grade.

Wenn der Worte Sinn sich nicht sofort erschließt,
ihre Reihenfolge nicht zum Satze sich ergießt,
nimm dir genügend Zeit zum Denken
und lass dich nicht vom Scheine blenden.

Wie bei des Kaisers neue Kleider
so ist es auch beim Narren leider.
Man sieht gar selten auf den ersten Blick
der Gedanken wahren Schick.

Der erste Vers mag wirre klingen
doch willst du Licht ins Dunkle bringen,
lasse ruhig dich etwas auf Wirrnis ein,
der Lohn könnte Erkenntnis sein.

 

a.m.





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Ersterstellung am: 23.07.2010
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Nachdenken - Lyrik zu Begriffen und Handlungsweisen, über die es sich vielleicht einmal nachzudenken lohnen könnte.
a.m.


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